Deine Website ist deine beste Mitarbeiterin, aber manchmal arbeitet sie nicht für, sondern gegen dich, ohne dass du das willst. In diesem Artikel erklärt Sonja Mahr, Mentorin für Marketingtexte und Sichtbarkeitsmut, welche 5 Fragen du dir stellen solltest, um zu überprüfen, ob deine Texte ein Pluspunkt sind oder doch eine unbewusste Erfolgsbremse. Lies hier weiter, um das Potenzial deiner Texte bestmöglich zu nutzen.
Wie Technik, Design und Texte auf der Website zusammenhängen
Die eigene Website zu erstellen ist ein großes und extrem lohnenswertes Projekt für ein Business. Sie ist am Ende wie dein Online-Ladengeschäft, das 24/7 zeigt, wie wertvoll deine Arbeit ist und wie deine Wunschkund*innen ihre Ziele mit deiner Hilfe erreichen können. Um bei diesem Bild zu bleiben: Stell sie dir wirklich gerne vor wie ein Geschäft, dann wird auch klar, warum Technik, Design und Texte hier so eng Hand in Hand gehen.
- Die Technik sorgt dafür, dass das Haus, in dem dein Geschäft liegt, auch wirklich begehbar ist. Denn was wäre, wenn du Räume ohne Tür oder komplett konfus angeordnete Zimmer hättest? Das Haus ist dann zwar immer noch ein Haus, aber umständlich bis gar nicht nutzbar. Schwierig, denn wir wollen ja, dass sich die Menschen bei uns bzw. eben auf unserer Website zurechtfinden. Deshalb nutzen wir z.B. Plugins wie den WPBakery Page Builder, um alles übersichtlich zu gestalten.
- Das Design lässt dein Business-Haus strahlen und hervorstechen. Kennst du diese Straßenzüge in schon etwas in die Jahre gekommenen Siedlungen und mittendrin wurde ein einzelnes Haus renoviert und neu gestrichen? Ungefähr so wirkt auch deine Website, wenn du sie nicht einfach irgendwie online stellst, sondern mit einem für dich stimmigen Branding ausstattest.
- Die Texte schließlich übernehmen den Part an den hoffentlich guten ersten Eindruck des stimmigen Designs und der sinnvollen Bedienbarkeit der Technik anzuschließen. Sie arbeiten nun auf der inhaltlichen Ebene und vermitteln, wie wertvoll das ist, was du mit deinem Business anbietest.
Was du dich in puncto Website-Texte unbedingt fragen solltest
Die Texte übernehmen also die inhaltliche Schlüsselfunktion der Website. Das ist fantastisch, denn dadurch hast du die Chance, die Menschen auf deiner Website zu begeisterten Kund*innen zu machen. Voraussetzung: Du setzt deine Texte so ein, dass sie für dich arbeiten.
Die folgenden fünf Fragen sollen dir dabei helfen, ihr Potenzial wirklich zu nutzen.
Frage 1: „Verstehen die Leute, worum es bei mir geht?“
Stell dir vor, du betrittst ein Geschäft und hast nach fünf Minuten Schlendern durch die Gänge immer noch keinen Plan, was das für ein Laden ist. Welches Gefühl entsteht? Meist ist es Verwirrung, die im Anschluss rasch für Skepsis sorgt. Das menschliche Hirn stellt aufgrund der Reize, die ihm im Außen begegnen, permanent Vermutungen darüber an, was als Nächstes passieren wird. Folgen zu viele komplett verschiedene Informationen, wirkt der Gesamteindruck nicht stimmig und die Zweifel daran, ob man hier überhaupt richtig ist, steigen.
Das kannst du mit deinen Website-Texten bewusst verhindern, indem du klar und schlüssig kommunizierst, was du anbietest und das, was du sagst auch zusammenpasst.
Wie funktioniert das konkret? Sag z.B. nicht, dass du Coach für berufliche Erfüllung, für Menschen nach der Trennung, für Gestresste und Unterforderte, für Eltern und Jugendliche bist, sondern fokussiere dich auf die wichtigsten Informationen. Klar, Coaching ermöglicht grundsätzlich mit ganz vielen Menschen zu arbeiten, aber versuche einen roten Faden zu finden. Frage dich:
- Hast du einen bestimmten Schwerpunkt, eine Spezialisierung, einen Fokus?
- Welche Rahmenbedingungen, z.B. zeitlicher Umfang, hat dein Coaching?
- Was ist der wichtigste Nutzen dieses Angebotes?
All diese Informationen geben deinen Texten Substanz und erleichtern es, Interesse an deinem Angebot aufzubauen, statt mit tausend Fragezeichen vorm Kopf sicherheitshalber das Weite zu suchen.
Frage 2: „Bin das wirklich ich?“
Viele meiner Kund*innen erzählen mir davon, dass sie zwar eine Website haben, diese aber gar nicht so gerne zeigen. Ja, manchmal ist ihnen sogar unangenehm, wenn jemand auf die Website kommt; so sehr, dass sie ihre Domain lieber gar nicht erst rausgeben! Das ist natürlich eine ziemlich große Erfolgsbremse, denn wenn dich niemand wahrnimmt, wird es schwer Kund*innen zu gewinnen.
Was kannst du also tun, wenn du feststellst, dass deine Website-Texte nicht oder nicht mehr zu dir passen? Ich empfehle immer, mit der eigenen Kernaussage – im Marketing auch Elevator Pitch genannt – zu starten. Es ist der eine zentrale Satz, von dem sich alles andere ableitet. Er hilft dir, einmal klar Schiff zu machen und runterzubrechen, was denn das Wesentliche in deinem Business ist und worauf es dir bei deinem Thema vor allem ankommt. Der Effekt: Absolute Klarheit für dich und deine Website-Besucher*innen, statt des Gefühls, die Website lieber verstecken zu wollen.
Tipp: In diesem Artikel zum Thema „Elevator Pitch für Selbstständige“ erkläre ich dir, wie du deine eigene Kernaussage formulierst.
Frage 3: „Wen spreche ich wirklich an?“
Früher oder später musste das Thema aufkommen: die Zielgruppe. Tatsächlich ist wichtig, dich einmal zu fragen, wen du mit deinen bisherigen Texten eigentlich inhaltlich abholst. Und vor allem: Sind das auch die Menschen, die du erreichen möchtest?
Überprüfe z.B.:
- Nennst du deine Zielgruppe irgendwo namentlich, z.B. auf deiner Startseite?
- Welche Ziele nennst du als positives Endergebnis der Zusammenarbeit und sind das wirklich die Ziele, die deine Lieblings-Kund*innen erreichen wollen?
- Welche Vorteile betonst du besonders stark und wen ziehst du dadurch automatisch an?
Wie auch dein Webdesign, beeinflusst deine Wortwahl auf der Website, wer sich tatsächlich angesprochen fühlt. Möchtest du z.B. berufstätige Frauen ansprechen, dann nutze Worte und sprachliche Bilder, die sich in deren Realität auch wiederfinden. Sprich z.B. Probleme an, die sie tatsächlich haben könnten, z.B. die immer unpassenden Zeiten der Meetings im Unternehmen, die mit den Betreuungszeiten der Kinder kollidieren etc.
Frage 4: „Passen Texte und Technik zusammen?“
Texte und Technik, insbesondere die Benutzerfreundlichkeit deiner Website, stehen nicht nebeneinander, sondern hängen unmittelbar zusammen. So ist es z.B. sinnvoll, dass du sprechende Links verwendest, also nicht nur dafür sorgst, dass eine Verlinkung technisch funktioniert, sondern auch, dass inhaltlich nachvollziehbar ist, wohin sie führt.
Sieh dir ergänzend folgende Stellen an:
- Sind die Menüpunkte logisch benannt?
- Beinhalten die Call-to-Actions, z.B. auf Buttons, einen sinnvollen Text?
- Stimmen auch Impressum und Datenschutz mit den realen Gegebenheiten der Website überein?
Was vielleicht nach einem eher trockenen Thema klingt, ist in der Praxis unverzichtbar. Nichts verhindert den Erfolg der Website mehr als Verwirrung und Chaos. Zudem sollten rechtliche Vorgaben einfach erfüllt sein, um ein Abmahn-Risiko zu vermeiden.
Frage 5: „Welches Bild vermittle ich von mir als Person?“
Neben deiner Zielgruppe und dem Angebot, das du dieser Zielgruppe machst, bist auch du selbst als Mensch hinter deinem Business ein entscheidender Faktor. Denn das, was du über dich selbst verrätst, kann dir helfen auch ohne persönlichen Kontakt Vertrauen aufzubauen.
Sieh dir also auch einmal an, wie du dich selbst in deinen Texten zeigst.
- Gibt es auf deiner Website überhaupt eine aussagekräftige Über-mich-Seite?
- Mit welchen Worten beschreibst du deinen Werdegang?
- Zeigst du deine Expertise, indem du z.B. Ausbildungen oder Learnings nennst?
- Teilst du deine Werte und Ansichten?
In der Praxis sehe ich oft zwei Extreme: Websites, die nahezu gar nichts über die Unternehmer*innen hinter dem Business verraten und solche, die eher einem privaten Blog ähneln, auf der die eigene Heldengeschichte der einzige Fokus ist. Damit deine Texte für dich Kund*innen gewinnen können, braucht es einen guten Mittelweg. Den kannst du z.B. aufbauen, indem du von dem erzählst, was dich antreibt, dann aber den Bogen zu deiner Kundin oder deinem Kunden schlägst.
Lass uns ein Beispiel ansehen!
Verbindung aufbauen über deine Texte
Stell dir vor, du bist auf der Website einer Fotografin, die Babyfotografie anbietet. Lies dir mal die folgenden Formulierungen durch und beobachte, wie du dich dabei fühlst.
„Die Kamera war meine persönliche Retterin. Sie hat mich letztlich aus meiner größten Lebenskrise geholt, denn die Schönheit der Welt festzuhalten, hat mir immer viel Kraft gegeben. Ich habe wirklich schon viel erlebt und bin immer wieder aufgestanden, weil ich eine Kämpfernatur bin. So ist es auch kaum verwunderlich, dass das Fotografieren irgendwann sogar zu meinem Beruf wurde. Und hier stehe ich jetzt.“
Oder
„Mein Weg zur Fotografin führte über eher widrige Umstände, tatsächlich kam ich durch eine schwierige persönliche Phase dazu. Damals half mir das Fotografieren, mich auf die schönen Dinge zu fokussieren und sie in Bildern festzuhalten. Denn wenn wir hinsehen, gibt es so viele Tage, an die wir uns am liebsten ein Leben lang erinnern wollen. Wie schön ist es zum Beispiel, jederzeit einen Gruß aus den ersten gemeinsamen Tagen als Familie hervorholen und neu erleben zu können? Diese Schönheit halte ich heute gerne für dich fest, damit du, wann immer du es möchtest, in deine allerschönsten Momente eintauchen kannst.“
Auch wenn die objektive Information über die Fotografin gleich ist (Sie kam durch eine Krise zu ihrer Leidenschaft des Fotografierens), ist die Wirkung komplett unterschiedlich. Warum? Weil sie sich im ersten Beispiel in ihrer Geschichte verliert und die Leser*innen komplett außen vorlässt. Nur im zweiten Beispiel spannt sie den Bogen von sich zu den Leser*innen. Dadurch fühlen sich diese viel eher gesehen und werden deutlich wahrscheinlicher zu Kund*innen.
Tipp: Mehr über die sieben wichtigsten Bestandteile der Über-mich-Seite findest du hier.
Drüber hinaus kannst du auch mit deinem Content, z.B. deinen Blogartikeln eine Verbindung aufbauen. Zeige mehr von dir, wie es z.B. Mary in ihrem Artikel „Queer als Unternehmerin“ tut. Das macht dich unterscheidbar und löst bei den richtigen Menschen eine Resonanz aus!
Mach dein Business online erfolgreich: mit deinen Texten
Ob du gerade gründest, du dich kürzlich neu positioniert hast, oder vielleicht sogar ein zweites Business startest: Deine Texte, dein Webdesign und die Technik sind auf diesem Weg deine zuverlässigen Stützen. Sie sorgen dafür, dass deine Website ein Ort ist, an dem Gutes passieren kann und die Menschen gerne zu deinen Kund*innen werden.
Wie geht es dir mit deinen Website-Texten? Welche der fünf Fragen war für dich die hilfreichste? Lass es Mary und mich doch gerne in den Kommentaren wissen!
Übrigens … Technik, Design, Branding und Texte: Das sind die Erfolgsgaranten einer Website. Willst du das Konzept deiner Website von Anfang an sinnvoll aufbauen? Dann komm gerne zur kostenlosen Website-Kickstart-Week, die ich gemeinsam mit Sonja Mahr und Sophie Zeiszig (Logo- und Branddesignerin) veranstalte. Melde dich hier an: Website-Kickstart-Week
Über die Autorin
Sonja Mahr ist Mentorin für Marketingtexte und Sichtbarkeitsmut und zeigt Solo-Selbstständigen, wie sie mit ihrem Content online Kund*innen gewinnen, ohne dafür zum Marktschreier werden zu müssen. Mehr über sie und ihre Arbeit erfährst du auf ihrer Website www.sonjamahr.de
Was du jetzt tun kannst
Schreib mir gerne einen Kommentar mit deiner Meinung oder deinen Fragen und teile den Artikel auf Social Media. Kommentiere auch gerne, zu welchem Thema ich demnächst schreiben oder ein Video machen soll.
Ciao, a presto!
Mary
Hey, ich bin Mary Mattiolo, Webdesignerin, Business- und Technik-Mentorin
…und ich liebe es, Frauen/FINTA* beim Auf- und Ausbau ihres Onlinebusiness durch sinnvolle Prozesse zu unterstützen, um #MehrZeitGeldEntspannung im Business und Leben zu ermöglichen.
Selbstständig seit 2003, schlägt mein Herz für Frauen/FINTA*, die die Welt mit ihrem Angebot intersektional verändern möchten. Mit meiner Expertise bringe ich Klarheit in scheinbar komplexe Prozesse und helfe Selbstständigen dabei, über ihre Website sichtbar zu werden, damit sie von ihren zahlenden Wunschkund*innen gefunden werden, statt ihnen hinterherzulaufen.