Als Autistin schätze ich klare (selbst entwickelte und sinnvolle) Strukturen, die jeden Schritt dokumentieren (nicht umsonst sind alle meine Anleitungen in meinen Angeboten genauso aufgebaut), während ich gleichzeitig als ADHSlerin Strukturen lange mied, da sie mich (gefühlt) in meiner impulsiven Spontanität einschränken.
Wie ich es geschafft habe, vom komplett verplanten Tag zu einem entspannt(er)en Tagesablauf zu gelangen, möchte ich heute mit dir teilen.
Und wenn du denkst, dass meine Tipps nur für neurodivergente Menschen nützlich sind, dann verpasst du etwas. 😉
Es ist mir wichtig, einige Hintergrundinformationen zu teilen, um dir zu erklären, wie ich zu diesem Punkt gekommen bin. Andernfalls würde ich das Gefühl haben, nicht alles Wichtige mitzuteilen. Deshalb beginne ich mit Einblicken in mein Leben und die entscheidenden Faktoren, die meine Herangehensweise an das Zeitmanagement geprägt haben.
ADHS und Autismus im Business – eine besondere Herausforderung
Dass ich ADHS habe, war schon sehr früh in meiner Kindheit klar. Zwar wurde ich damals noch nicht diagnostiziert, sondern immer als “Anders” abgestempelt, aber das ist eine andere Geschichte. Dass ich ebenfalls Autistin bin, wurde mir jedoch erst viel später klar. Und es veränderte mein Leben grundlegend.
Nicht nur, wusste ich endlich, weshalb ich so verdammt anders als alle anderen war, ich konnte endlich auch zu mir passende Strategien entwickeln. Doch meine Reise zu einem strukturierten Tagesablauf, der mir mehr Zeit, Geld und infolgedessen Entspannung ermöglicht, begann, bevor ich wusste, dass ich Autistin bin.
Die ersten Schritte zu meinem Zeitmanagement im Business mit #AuDHS
Selbstständig bin ich offiziell seit 2005, damals war ich 16 und wohnte noch in der Schweiz. Ich gründete eine Art Kita und leitete diese bis 2012 mit einem Team aus schlussendlich 9 Mitarbeiter*innen. Natürlich musste ich damals schon Tagesstrukturen, sowohl für die über 1000 betreuten Kinder über all die Jahre, als auch für mein Team, festlegen.
Damals hielt ich mich an das ISO-Qualitätsmanagement, welches mir den Rahmen dafür vorgab, wie ich mein Business und mein Team zu führen hatte. Innerhalb dieses Rahmens fügte ich nach und nach meine eigenen Strukturen hinzu, bis ich mein ganz eigenes System zur Führung eines Businesses entwickelt hatte.
Nebst der Kita hatte ich mein eigenes Beratungsangebot, ein grosses Forum, sowie einen Onlineshop. Die Themen reichten von der Schwangerschaft, über Geburt, Stillen, Tragen, Windelfrei, Familienbett, Attachment Parenting, bis zu Freilernen und veganer Ernährungsberatung.
Meine Tage waren lang und ich war voller Energie – Grüsse gehen raus an mein ADHS. Doch durch diese grosse Verantwortung lernte ich sinnvolle Strukturen zu erarbeiten. Dass ich schon damals meine persönlichen Bedürfnisse komplett an den Rand stellte und als Workaholic masslos über meine eigentlichen Kapazitäten hinausarbeitete, wurde mir erst Jahre später bewusst. Aber als dreifache Mutter, mit damals noch kleinen Kindern (2007, 2010 und 2012) lebte ich so oder so immer am Limit. Eltern kennen das … aber das ist another Story.
Durch verschiedene Umstände löste ich Ende 2011 meine Kita dann auf und wir zogen um.
2016 – 2020: Vierjährige Reise durch Europa mit dem Bus
im Herbst 2014 entschieden wir uns als Familie, alle Zelte in der Schweiz abzubrechen und im Frühjahr 2016 mit dem Bus dauerhaft auf Reisen zu gehen. Bis dahin arbeitete ich hauptsächlich weiterhin als Beraterin in den zuvor genannten Bereichen. Hinzu kam, dass ich immer mehr Website-Aufträge annahm, da wir uns entschieden hatten, dass ich auf unserer Reise die Brötchen verdienen werde. Und meine sowieso schon grösstenteils online stattfindende Arbeit war dazu geradezu optimal geeignet.
Herbst 2015 – Mai 2016: Komplettes Business umstrukturiert und umgestellt auf online
Bedeutete aber auch, dass ich mir etwas Neues einfallen lassen musste, damit ich auch genügend Aufträge bekommen würde. Durch eine Möglichkeit, die sich mir damals zufällig ergab, kam es, dass ich damit begann Websites und die komplette Online-Technik für Online-Kongresse zu realisieren. Ich betreute diese von A bis Z und viele Kongresse hatten mehrere tausend Teilnehmer*innen. Ich lernte unglaublich schnell viel Neues dazu und perfektionierte meine Arbeit.
Innerhalb von 6 Monaten stellte ich mein gesamtes Business auf online um, bekam immer mehr Anfragen und war super froh, dass mein Plan aufging.
Leben zu fünft im Wohnmobil auf 12 qm – nichts, wie es war
Dass wir uns als Familie erst einmal neu organisieren mussten, war uns vollkommen bewusst. Doch wie genau sich alles verändern würde, wurde uns erst allmählich, als wir schon eine längere Zeit auf Reisen war, klar.
Ich war es schon immer gewohnt, dass meine drei Kinder 24/7 um mich herum waren und das klappte bis dahin auch super. Doch im Bus hatten wir nur begrenzten Strom durch unsere Solarpanels zur Verfügung, meine Arbeitszeiten musste ich also nach den verfügbaren Sonnenstunden ausrichten oder an lange Fahrten, die Strom generierten. Mein Schreibtisch war der einzige Tisch, der auch Basteltisch für die Kinder und Esstisch zugleich war. Wenn es draussen regnete, gab es keine Ausweichmöglichkeiten für die Kinder oder mich, wenn ich in Ruhe arbeiten wollte.
Mein “Arbeitsplatz” damals war zu 90 % auf dem Beifahrersitz. Je nach Land, war der mobile Internetempfang dermassen grottig, dass online arbeiten teilweise nicht möglich war. Doch nach und nach arrangierte ich mich mit unseren neuen Umständen und entwickelte auch da eine gewisse Routine. Unsere Reisepläne passten sich den Umständen an und je länger, umso besser wussten wir, welche Dinge wir bereits im Voraus beachten müssen. So weit planbar halt (hier lautes Lachen aus dem Off vorstellen).
Viele Aufträge und Mädchen für wirklich alles
Zu der Zeit nahm ich praktisch jeden Auftrag an, der mir angeboten wurde. Wir waren abhängig davon, denn wir hatten keinerlei Erspartes und lebten wortwörtlich von Auftrag zu Auftrag mit dem eingenommenen Geld.
Ich erstellte Websites, Grafiken, richtete die Technik ein, schaltete Werbeanzeigen für meine Kund*innen, unterstützte sie bei ihren Texten und Newslettern und parallel dazu hatte ich praktisch immer einen Online-Kongress zu betreuen.
Damals gab ich meinen Kund*innen noch meine Telefonnummer und ein Grossteil der Kommunikation lief über WhatsApp ab. Schlechteste Entscheidung ever, aber ein anderes Mal mehr dazu. Und so kam es, dass bei jedem noch so kleinsten Pieps mein Handy klingelte und ich wirklich für alles immer gefragt wurde. Leider konnte ich damals noch nicht wirklich Grenzen setzen und war zu jeder Tages- und Nachtzeit immer für meine Kund*innen da.
Und wenn ich das so schreibe, meine ich das exakt so. Wie viele Male wurde ich mitten in der Nacht geweckt, weil ein scheinbares Problem bei einem Online-Kongress aufgetaucht ist und ich dann natürlich sofort zum MacBook rannte und mir alles anschaute.
Ich war oft 20 Stunden und mehr vor dem MacBook, während sich Marco um die Kinder und den Haushalt kümmerte. Doch ich sah nicht wirklich eine Alternative. Dass ich damals für meine Leistung einen viel!! zu tiefen Preis verlangte, wurde mir erst lange Zeit später bewusst.
Zu wenig Zeit oder einfach nur schlechtes Zeitmanagement?
Ich hatte nie genügend Zeit und war permanent überarbeitet. Und meine hohen Ansprüche an mich selbst, alles zu jeder Zeit wirklich perfekt abzuliefern und auf jeden noch so kleinen Wunsch einzugehen, machten das nicht besser. Die fiese Stimme im Hinterkopf flüsterte mir natürlich auch permanent zu, dass ich es mir nicht leisten kann, es plötzlich anders zu machen, schliesslich waren wir alle auf mein Einkommen angewiesen.
Erst 2019 begann ich aktiv nachhaltige Routinen zu entwickeln
Ich hatte keinen Bock mehr. Meine Arbeit liebte ich, aber nicht unter solchen Umständen. Was konnte ich ändern? Ich war wirklich sehr frustriert.
Ich fühlte mich zu der Zeit, als ob ich wie ein ausgebrannter Duracell-Hase von einer Aufgabe zur Nächsten flitzte. Tausend Tabs und Tools immer geöffnet, alle paar Minuten ein Telefon oder eine Nachricht und ich arbeitete für mein Business statt es für mich.
So hatte ich mir das Leben als digitale Nomadenfamilie definitiv nicht vorgestellt. Es musste sich etwas ändern.
Meine ersten Schritte auf dem Weg zu meinem nachhaltigen Zeitmanagement
Durch meine psychologische Ausbildung war mir klar, wie Gehirne eigentlich funktionieren. Als Autistin mit ADHS ist das aber noch einmal eine ganz andere Angelegenheit. Einerseits hass(t)e ich von aussen auferlegte Strukturen, andererseits brauchte ich diese ganz dringend!
Mir war klar, dass Menschen nicht für Multitasking ausgestattet sind, auch wenn mein ADHS-Gehirn dies steif und fest glauben wollte. Ich wusste, dass ausreichend Pausen wichtig für mich sind, doch schaffte es einfach nicht, aus meinem Hyperfokus rauszukommen und diese zu nehmen. Liste hier beliebig fortsetzen … 🙈 Aber nur weil ich etwas wusste, konnte ich es noch nicht umsetzen.
Von komplett verplant, Schritt für Schritt zu mehr Struktur oder auch, wie ich mein ADHS und mein ASS zusammengebracht habe
Hier beschreibe ich dir nun, wie ich damals vorgegangen bin. Wenn du deine eigene Zeitplanung angehen willst, schau immer, dass diese zu deinen Bedürfnissen und Lebensumständen passt. Über die Jahre hat sich mein Zeitmanagement nahezu perfektioniert, ich habe es immer wieder angepasst, verfeinert und an meinen neuen Bedürfnissen ausgerichtet. Das hier waren meine ersten Schritte, welche den Grundstein gelegt hatten.
Welche Aufgaben habe ich? Mit #AuDHS gefühlt alle auf einmal …
Ich habe mir überlegt, welche wiederkehrenden Aufgaben ich zu erledigen habe und in einer Tabelle notiert. Über den Tag, die Woche und die Monate habe ich jede noch so kleine Aufgabe, die wiederkehrend war, sofort in der Tabelle ergänzt. → Ich muss solche Dinge immer sofort erledigen, da mein Gehirn es sonst vergisst, sobald es nicht mehr aktuell ist, auch wenn ich in dem Moment immer denke: “Das vergesse ich auf keinen Fall!” 🙄
Aufgaben kategorisieren und gruppieren
Nachdem ich einen guten Überblick über die meisten meiner wiederkehrenden Aufgaben gewonnen hatte, habe ich diese in passenden Kategorien zusammengefasst. Dabei habe ich mich Folgendes gefragt:
- Welche Tätigkeiten erfordern dieselben Tools? ⚙️
- Bei welchen Tätigkeiten wird mein Fokus nicht unterbrochen, weil ich plötzlich etwas ganz anderes erledige? 🎯
- Welche Tätigkeiten haben welche Priorität? 🔴 🟡 🟢
Welche Tätigkeiten erfordern dieselben oder ähnliche Tools?
Jedes Mal, wenn ich ein Tool öffne, z. B. Photoshop, Canva, mein Newsletter-Programm etc. benötigt dies erst einmal Zeit, auch wenn ich dafür alle Lesezeichen im Browser und alle Apps auf meinem Desktop stets griffbereit habe.
Also habe ich z. B. die Aufgaben:
- E-Mails beantworten
- Instagram- und Facebook-DMs beantworten
- Social Media Kommentare beantworten
- WhatsApp-Nachrichten beantworten
in eine Kategorie gepackt: Kommunikation mit Kund*innen & Community.
Welche Tätigkeiten erfordern denselben Mood und Fokus?
Wenn ich etwa intensiv an der Gestaltung einer Website arbeite und plötzlich von jemandem mit Fragen abgelenkt werde, die eine völlig andere Konzentration erfordern, verliere ich meinen Fokus und brauche eine ganze Weile, um mich wieder darauf zu konzentrieren.
Bei welchen Tätigkeiten wird mein Fokus also nicht unterbrochen, weil er in dieselbe Kategorie passt?
Wenn du die zuvor genannten Aufgaben anschaust, siehst du relativ schnell, dass E-Mails, Nachrichten und Kommentare beantworten alle ungefähr denselben Mood benötigen. Ich antworte schriftlich und kann mich so ganz auf diese Aufgaben fokussieren, bevor ich zu den nächsten To-dos wechsle.
Welche Tätigkeit hat welche Priorität?
Über den ganzen Tag verteilt haben wir meist viele verschiedene Aufgaben, doch nicht alle haben dieselbe Priorität. Das ist enorm wichtig zu verstehen, denn wenn ich mich beispielsweise immer zuerst um die Dinge kümmere, die weniger wichtig sind, habe ich am Ende keine Energie und Zeit mehr für die wirklich wichtigen Aufgaben.
Ich bin ein Spoonie – die Löffeltheorie kurz angeschnitten
Gerade als Spoonie ist dies essenziell für mich. Die Löffeltheorie ist eine Metapher für die begrenzte Energiemenge, die Spoonies jeden Tag zur Verfügung haben. Stell dir vor, du hast nur 12 “Löffel” Energie, die du für all deine Aktivitäten verwenden kannst. Sobald sie aufgebraucht sind, führt das zu Erschöpfung und Überlastung. Diese füllen sich auch nicht, wie bei anderen Menschen durch Pausen etc. wieder auf an diesem Tag, sondern sind verbraucht. Gerade bei Menschen mit ADHS, ASS oder AuDHS führt dies dann oft zu einem mental overload, shutdown oder auch meltdown.
Bei mir zeigt sich das so, dass ich mich z. B. auf die Couch setze und mich dann stundenlang nicht mehr bewegen kann. Ich kann weder aufstehen, um mich beispielsweise abends fürs Bett umzuziehen, noch kann ich mich aufraffen, um mir etwas zum Trinken zu holen, ich bin einfach ausgeknockt, sitze da und starre dann meist auf mein Smartphone und spiele Bubble Pop (bunte Bälle zerplatzen).
Um solche Situationen zu verhindern, hat mir mein Zeitmanagement enorm geholfen
Deshalb habe ich mir überlegt, welche meiner To-dos am wichtigsten sind und diese ganz vorn in meinen Tagesplan gepackt. Hilfreiche Fragen dabei können sein:
- Welche Aufgabe bringt mir am schnellsten Umsatz? 🚀
- Welche To-dos muss ich jetzt angehen, um später meine Aufgaben erledigen zu können? Das können z. B. wichtige Informationen von deinen Kund*innen sein, die du benötigst, damit du deine Arbeit überhaupt erledigen kannst. ⏩️
- Welche Deadlines muss ich einhalten? 🕘
Tätigkeitskategorien Zeiten zuweisen
Sobald ich alle meine Aufgaben zu passenden Kategorien gebündelt hatte, habe ich geschaut, wie ich diese in meinen Tagesablauf einbinden kann. Dazu habe ich damals einfach in meinem Google-Kalender einen separaten Kalender für meine Zeitblöcke erstellt.
Jeder Kategorie habe ich eine eigene Farbe zugewiesen, sodass ich auf einen Blick erkennen konnte, was wann ansteht. Zudem habe ich auch meine Pausenzeiten dort eingetragen, denn bisher hatte ich nie Pausen gemacht und nur durch das Eintragen würde ich mich auch daran halten (hoffentlich).
Einige Blöcke hatte ich mehrfach in den Tag eingebaut. Z. B. hatte ich damals am Vormittag den Block mit den E-Mails, Kommentaren und Nachrichten, nach dem Mittag und am Abend. Mittlerweile ist das nicht mehr so, da ich meine Arbeitsweise komplett umgestellt habe.
Zeiten effektiv tracken
Zu Beginn habe ich mir überlegt, wie lange diese Blöcke erfahrungsgemäss ungefähr dauern oder wie viel Zeit ich ihnen jeweils einräumen wollte. Dann habe ich begonnen, alle Tätigkeiten minutiös zu tracken. Und mit “alle Tätigkeiten” meine ich wirklich alle Tätigkeiten. Gerade am Anfang konnte ich mich noch nicht immer an alle Zeitblöcke halten. Entweder weil ich aus einem Impuls heraus doch wieder eine Nachricht dazwischen beantwortet habe, mich ablenken liess oder schlichtweg, weil ich etwas nicht eingeplant hatte.
Doch gerade diese kleinen Zwischentätigkeiten führen dazu, dass oft viel Zeit nebenher vergeht, derer wir uns gar nicht bewusst sind, ausser wir tracken diese akribisch.
Tracking-Tools habe ich damals etliche getestet und war schlussendlich doch mit keinem zufrieden. Bis ich auf TYME gestossen bin.
TYME – mein liebstes Timetracking Tool
TYME gibt es sowohl als Desktop-App als auch auf dem Handy. Ich nutze aber ausschliesslich die Desktop-App, da ich bei der Arbeit eh am Mac sitze.
TYME ist ein simples Tool, in welchem du Projekte, Kategorien, Aufgaben und Unteraufgaben anlegen kannst. Du kannst auch ein bestimmtes Zeit-Budget hinterlegen und dieses bspw. mit deinem Stundenansatz versehen.
Sobald du eine neue Aufgabe startest, klickst du auf einen Button und schon trackt TYME deine Zeit. Wenn du ein Zeit-Budget hinterlegt hast, erinnert dich TYME automatisch daran, dass nur noch eine bestimmte Zeit für die jeweilige Aufgabe zur Verfügung steht. Die App erinnert dich ebenfalls daran, wenn du vergisst, das Tracking auszuschalten und wann es Zeit für eine Pause ist. Sehr praktisch, gerade wenn du, wie ich, das sonst schnell einmal vergisst. 😅
Und natürlich kannst du auch Berichte in verschiedenen Formaten exportieren. Z. B. als CSV oder PDF. So siehst du auf einen Blick, wie lange du wirklich für verschiedene Aufgaben gebraucht hast.
Hier kannst du dir die App anschauen: → www.tyme-app.com/de
Die Pomodoro-Technik
Hast du schon einmal etwas von der Pomodoro-Technik gehört? Die Pomodoro-Technik ist eine Zeitmanagement-Methode, die darauf abzielt, die Produktivität zu steigern. Sie basiert auf dem Prinzip, Arbeit in kurzen, intensiven Intervallen (normalerweise 25 Minuten) zu erledigen, gefolgt von kurzen Pausen. Diese Intervalle werden als “Pomodoros” bezeichnet. Nach einer bestimmten Anzahl von Pomodoros folgt dann eine längere Pause.
Ich wollte diese Technik unbedingt ausprobieren, merkte aber sehr schnell, dass 25-minütige Pomodoros für mich viel zu kurz waren. Gerade mit #AuDHS befinde ich mich oft im Hyperfokus und möchte diesen dann auch nutzen. Ich wollte jedoch auch, dass ich regelmässige Pausen einplane. Also habe ich getestet, wie lange meine Pomodoros optimal dauern sollten.
Zu Beginn waren es tatsächlich 2 Stunden am Stück, gefolgt von 15 Minuten Pause. Nach und nach habe ich mich auf 50 Minuten eingependelt, mit einer Pause von 10 Minuten dazwischen. Die Mittagspause fällt länger aus und am Nachmittag arbeite ich mittlerweile nur noch selten.
Um diese Technik auch wirklich sinnvoll zu nutzen, ist es wichtig, die Pausen auch wirklich sinnvoll zu verbringen. Z. B. ein paar kurze sportliche oder mentale Übungen, einmal durchlüften, kurzer Spaziergang oder frische Luft am Fenster tanken etc. Was dir persönlich halt wirklich guttut.
Ablenkungen minimieren: Fokus on – Benachrichtigungen off
Das Ausschalten aller Benachrichtigungen hat mir damals extrem geholfen. Ich habe mir auf dem Handy den Fokus aktiviert und nur von ausgewählten Menschen notfallmässige Nachrichten oder Anrufe erhalten können. Das waren bei mir nur meine Familienmitglieder.
Mittlerweile habe ich sowieso alle Benachrichtigungen auf meinen Geräten deaktiviert und schau nur dann in meine Apps, wenn ich mir Zeit dafür eingeplant habe.
Wirklich benötigte Zeit für meine To-dos eintragen
Sobald du deine Zeiten trackst, wirst du allmählich deine Zeitblöcke an die tatsächlich benötigte Zeit anpassen können. Das kann zu Beginn wöchentlich sein und es wird unter Umständen etwas dauern, bis du dich in deiner neuen Routine zurechtgefunden hast. Aber mir hat es damals unheimlich geholfen! Ich konnte so meinen Tag und meine Woche viel besser strukturierten und habe nach und mehr Zeit und Entspannung dadurch gewonnen.
Die Veränderung war so grossartig, dass ich auch meine privaten To-dos begonnen habe, so zu strukturieren. Als Beispiel meine Morgenroutine. Vorher bin ich meist aufgestanden, habe meine Zähne geputzt, mich angezogen und zack war ich am PC für den Rest des Tages. Keine weitere Minute für Self Care oder dergleichen.
Mittlerweile habe ich jeden Morgen eine fixe Zeit nur für mich eingeplant, in der ich mich auf den Tag einstimme, meinen Sport mache, dabei einen Podcast höre u. v. m. Das war übrigens mit Abstand der schwierigste Teil für mich. Zeit für meine Bedürfnisse und mich zu reservieren und mir diese dann auch zu nehmen! Hat sehr lange gedauert, doch Schritt für Schritt habe ich es mir erarbeitet und heute ist mein Alltag so viel entspannter.
Fixe Termine zuerst einplanen
Bevor du dich an deine Planung machst, ist es wichtig, dass du erst einmal alle deine bereits vorhandenen Termine einträgst. Private wie berufliche. Denke hier vor allem an Termine wie Zahnarztbesuche, Geburtstage, Deadlines, Schultermine, Weiterbildungen, Einkauf, Gassi gehen mit Hund etc.
So stellst du sicher, dass sich diese nicht überkreuzen und bekommst ein Gefühl dafür, wie viel Zeit dir tatsächlich zur Verfügung steht.
Unvorhergesehene Dinge einplanen
Plane auch genügend Zeitblöcke für unvorhergesehene Dinge ein. Diese wird es immer geben. Mal sind sie grösser, mal sind sie kleiner, vorkommen werden sie immer. Wenn du aber auch eine gewisse Zeit dafür blockst, wirst du davon nicht so krass überrascht werden und sollten sie nicht vorkommen, kannst du diese geblockte Zeit für andere Tätigkeiten oder deine Freizeit nutzen.
Ein knallbunter Kalender, aber viel mehr Freiheit
Ich weiss noch, wie mein damaliger Google-Kalender ausgeschaut hat. Jeder Tag war komplett voll mit bunten Zeitblöcken. Jede kleinste Pause hatte ich eingetragen. Ein Patchwork aus To-dos. 😂
Zu Beginn dachte ich wirklich: ach du scheisse! Aber ich habe klein angefangen und nach und nach meine Planung meinen eigenen Bedürfnissen angepasst. Zu Beginn war es für mich eine enorme Herausforderung, mich an meinen eigenen Plan zu halten. Doch dieser wurde immer klarer und heute habe ich mein Business so strukturiert, dass es ganz zu meinen Bedürfnissen passt.
Das hätte ich nie geschafft, wenn ich damals nicht mit diesen Mini-Schritten begonnen hätte. Und jede neue Routine bedeutet erst einmal mehr Energieaufwand, aber nachhaltig betrachtet, gewinnen wir dadurch so viel mehr Zeit, Entspannung und auch Geld. 🎉
Aber … ein solches Zeitmanagement schränkt mich doch ein!
Das dachte ich zu Beginn auch und alles in mir sträubte sich dagegen. Mit von aussen auferlegten Strukturen kam ich noch nie zurecht, werde es nie und will es auch nicht. Aber genau hier setzt ein nachhaltiges Zeitmanagementsystem ja gerade an. Es passt sich stetig genau deinen persönlichen Bedürfnissen an und schenkt dir so fortwährend mehr Freiheit, Zeit, Entspannung und Geld.
Wenn du ebenfalls denkst, dass dich eine Zeitplanung einschränkt, frag dich, ob es denn jetzt aktuell gut so ist, wie es ist? Bist du wirklich zufrieden, entspannt und frei in deiner Zeiteinteilung? Und erreichst du die gewünschten Ergebnisse?
Und ja, gerade zu Beginn, um in so eine neue Routine hineinzukommen, bedarf es etwas mehr Disziplin und Strenge. Aber du wirst bestimmt schon nach einer Weile merken, wie du immer freier wirst und dich in deinem eigenen gesetzten Rahmen umso freier bewegen kannst.
Realistische Ziele und Rückschläge
Rückschläge wird es immer geben und das ist vollkommen normal und okay. Lass dich davon nicht aus der Bahn bringen und mach einfach dort weiter, wo du gerade stehst. Das ist wie beim Sport: wenn du einmal nicht trainierst oder auch eine Woche ausfallen lässt, verschwindet dein bisheriger Fortschritt nicht plötzlich.
Enorm hilfreich ist dabei, wenn du wirklich versuchst, realistische Ziele zu setzen, die erreichbar sind und mit deinen Lebensumständen, deinen Ressourcen und deinen Bedürfnissen zu vereinbaren sind.
Wenn du merkst, dass du bei gewissen Aufgaben immer wieder stolperst, reflektiere, ob das gesetzte Ziel dafür realistisch ist und passe es gegebenenfalls an.
Prozesse optimieren als logische Folge des Zeitmanagements
Das war zusammengefasst mein Einstieg ins Zeitmanagement. Wie ich bereits schrieb, hat sich dieses nahezu perfektioniert und als logische Schlussfolgerung daraus hat sich mein komplettes Business verändert. Meine Arbeitsabläufe habe ich optimiert, meine Arbeitszeiten an meine Bedürfnisse angepasst, die Zeit mit meiner Familie ist entspannter, die Finanzen haben enorm davon profitiert und meine Qualität hat ebenfalls einen Quantensprung gemacht.
Wie ich Prozesse optimiert habe, erzähle ich dir aber ein anderes Mal. 🤗
WAS DU JETZT TUN KANNST
Schreib mir gerne einen Kommentar mit deiner Meinung oder deinen Fragen und teile den Artikel auf Social Media. Kommentiere auch gerne, zu welchem Thema ich demnächst schreiben oder ein Video machen soll.
Ciao, a presto!
Mary
… und ich liebe es, Frauen/FINTA* beim Auf- und Ausbau ihres Onlinebusiness durch sinnvolle Prozesse zu unterstützen, um #MehrZeitGeldEntspannung im Business und Leben zu ermöglichen.
Selbstständig seit 2003, schlägt mein Herz für Menschen, die die Welt mit ihrem Angebot intersektional verändern möchten. Mit meiner Expertise bringe ich Klarheit in scheinbar komplexe Prozesse und helfe Selbstständigen dabei, über ihre Website sichtbar zu werden, damit sie von ihren zahlenden Wunschkund*innen gefunden werden, statt ihnen hinterherzulaufen.
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